Firmenbesuche der MIT Esslingen: Mittelstand beklagt Bürokratieflut und Fachkräftemangel

Firmenbesuche der MIT Esslingen: Mittelstand beklagt Bürokratieflut und Fachkräftemangel

Esslingen, 12.02.2025 – Der Vorstand der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) der CDU im Kreis Esslingen hat gemeinsam mit den Bundestagskandidaten Prof. Dr. Matthias Hiller (Wahlkreis Nürtingen) und Dr. David Preisendanz (Wahlkreis Esslingen) mehrere mittelständische Unternehmen in der Region besucht. Im Zentrum der Gespräche standen die wachsenden Herausforderungen für den Mittelstand, insbesondere die zunehmende Bürokratie, der Fachkräftemangel und steigende Sozialabgaben.

BFP Metalltechnik GmbH & Co. KG (Nürtingen/Frickenhausen)
Geschäftsführer Helmut Böhm sowie die Prokuristen Herren Letsche und Kegler berichteten über die Schwierigkeiten bei der Besetzung offener Stellen. Trotz eines soliden wirtschaftlichen Fundaments mit ca. 70 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von rund 7 Mio. Euro, bleiben vakante Positionen unbesetzt. Die Geschäftsleitung beklagt, dass sich viele potenzielle Bewerber aufgrund staatlicher Sozialleistungen finanziell bessergestellt sehen, als durch eine reguläre Beschäftigung.

AWG Allgemeine Warenvertriebs GmbH (Köngen)
CEO H. Hövelmann, CFO H. Schaefer und Prokurist H. Müller verdeutlichten die massiven Auswirkungen der aktuellen Gesetzesflut auf ihr Unternehmen mit über 240 Filialen und rund 2.400 Beschäftigten. Die steigenden bürokratischen Anforderungen führen zu einem enormen Verwaltungsaufwand. Zudem bleiben etwa 150 Stellen im unteren Lohnsegment unbesetzt, weil sich kaum Bewerber finden lassen.

Werner Bayer GmbH Maschinenfabrik (Esslingen am Neckar)
Geschäftsführer Elfi und Jens Bayer hoben hervor, dass die steigenden Personalnebenkosten, insbesondere Sozialversicherungsbeiträge, sowie bürokratische Hürden zunehmend die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens gefährden. Das Unternehmen mit rund 140 Mitarbeitern und einem schwankenden Jahresumsatz zwischen 25 und 40 Mio. Euro ist auf automatisierte Montage- und Prüftechnik für die Auto- und LKW-Industrie spezialisiert und sieht sich zunehmend unter Druck.

Russ Jesinger Automobile GmbH & Co. KG (Dettingen/Teck)
Die Geschäftsführung, vertreten durch Hansjörg Russ, Frank Schnierle und Friedrich Maier, beklagte die gestiegenen Bürokratiekosten, die durch den Zusammenschluss mit Jesinger verursacht wurden. Durch den Statuswechsel aus dem KMU-Segment sind zusätzliche gesetzliche Vorschriften aus Brüssel und Berlin einzuhalten, was den administrativen Aufwand erheblich erhöht. Zudem gibt es Absatzprobleme bei Elektrofahrzeugen, da sich der Betrieb für Vielfahrer aufgrund hoher Energiekosten als unwirtschaftlich erweist. Trotz der Herausforderungen engagiert sich das Unternehmen stark in der Ausbildung: Von insgesamt 470 Mitarbeitern sind 90 Auszubildende.

Fazit der Firmenbesuche
Die Gespräche haben verdeutlicht, dass Bürokratie und hohe Sozialabgaben erhebliche Belastungen für den Mittelstand darstellen. „Die Politik muss dringend für Entlastungen sorgen, damit unsere Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben und Arbeitsplätze gesichert werden“, so Prof. Dr. Matthias Hiller. Dr. David Preisendanz ergänzte: „Wir brauchen einen Mentalitätswechsel in der Politik – weg von immer neuen Regulierungen, hin zu einer echten Entfesselung des Mittelstands.“
Begleitet wurden die beiden Kandidaten von dem Vorsitzenden Rudolf Gänzle, Dr. Gisela Meister-Scheufelen, Daniela Keller-Wobith und Anette Beck. Die MIT Esslingen wird die Erkenntnisse der Unternehmensbesuche in die politische Arbeit einfließen lassen und sich auf allen Ebenen für mittelstandsfreundliche Rahmenbedingungen einsetzen.