Lokale Wirtschaft in Zeiten der Pandemie

Datum des Artikels 24.04.2023

Mittelstandsunion der CDU diskutiert mit IHK-Hauptgeschäftsführer Nold die wirtschaftliche Lage im Kreis

Bereits seit über einem Jahr hat die Pandemie das Land im Griff. Aktuell nehmen die schlechten Nachrichten in diesem Bereich wieder beinahe täglich zu. Die Unsicherheiten sind enorm. All das ist natürlich auch für die lokalen Betriebe eine enorme Belastung.
Vor diesem Hintergrund hat der Kreisverband der Mittelstandsunion (MIT) der CDU zu einer Veranstaltung mit verschiedenen Vertretern der örtlichen Wirtschaft eingeladen, um die Lage der lokalen (mittelständischen) Betriebe gemeinsam zu analysieren. Als Gastredner war der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (Bezirkskammer Esslingen-Nürtingen) Christoph Nold eingeladen.
In seiner Begrüßung machte der neue Kreisvorsitzender der MIT David Preisendanz, deutlich, wie wichtig diese Art des Austausches ist: „Die MIT gibt es auch deswegen, damit die Volkspartei CDU eine kommunizierende Röhre in die mittelständische Wirtschaft hat – zum Metzgermeister, zum Handwerker, zum Familienunternehmen in dritter Generation, zum großen Mittelständler, zum Neu-Gründer.“ Der Wiederaufbau dieser „kommunizierenden Röhren“ stehe für die MIT in den kommenden Jahren im Zentrum ihrer Arbeit vor Ort.
IHK-Hauptgeschäftsführer Nold zeichnete in einem sehr klaren und faktenreichen Vortrag sodann ein differenziertes Bild der wirtschaftlichen Lage im Kreis Esslingen. Während sich die Auftragseingänge in der Industrie bereits wieder dem Vor-Corona Niveau annähern (V-Entwicklung), sei die Lage im Einzelhandel sehr heterogen. So würden sich Lebensmittel- und Heimwerkerhandel auf der einen Seite sowie der Einzelhandel in den Innenstädten „beinahe gegensätzlich“ entwickeln. Besorgniserregend seien beispielsweise der Eigenkapitalrückgang im Hotel- und Gaststättengewerbe.
In der anschließenden Diskussion machte der Geschäftsführer des Bundes der Selbständigen Baden-Württemberg Nicolai Lauble deutlich, wie wichtig es vor diesem Hintergrund sei, dass gerade die Kommunen ihrer Verantwortung nachkommen, die Aufenthaltsqualität, Einkaufsattraktivität und Erreichbarkeit ihrer Innenstädte zu erhöhen. David Preisendanz stellte fest, es sei hier leider wie so häufig: Die Förderung des Einzelhandels und der Erhalt der Innenstädte sei beinahe ein Gemeinplatz; es wenn ein Gastronom dann aber einen Sonnenschirm vor seinem Geschäft aufstellen möchte, seien dafür mehrere Behördengänge notwendig - Ausgang offen. Solche Beispiele erreichen sowohl die IHK, als auch die MIT immer wieder.
Auch aus diesem Grund setze sich die MIT dafür ein, dass die Städte und Gemeinden im Kreis „kommunale Wirtschaftsbeiräte“ einrichten. Ein solches Gremium, welches es bereits in einigen Kommunen im Land gibt, sollte dann mit Personen aus der kommunalen Verwaltung, Mitgliedern des Gemeinderates, branchenübergreifenden Verbänden (z.B. Bund der Selbstständigen, DEHOGA) sowie Vertretern örtlicher Unternehmen besetzt sein. Preisendanz: „Wir dürfen die Probleme nicht nur
beschreiben, sondern müssen in den Kommunen aktive Standortpolitik betreiben. Da passiert auf kommunaler Ebene bereits viel, es hindert uns aber niemand noch deutlich besser zu werden.“